Was ist ein Budget und warum ist es so wichtig?

by Raphael
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Was ist ein Budget und warum bin ich der Meinung, dass jeder der mehr Geld sparen möchte eines braucht? Diese Fragen und mehr werden wir in folgendem Blogbeitrag beantworten.

Das Erstellen eines Budgets hat mir persönlich geholfen, meine monatliche Sparrate von CHF 2’000.- pro Monat auf über CHF 5’000.- pro Monat zu erhöhen. Ihr fragt euch wie das möglich sein soll? Ich hätte es auch kaum für möglich gehalten, wenn ich es nicht selbst miterlebt hätte.

Invested amounts during the year 2021

Im März letzten Jahres (2020) habe ich damit begonnen, Geld in ETFs sowie meine Säule 3a (die 3. Säule ist die freiwillige gebundene Altersvorsorge in der Schweiz) zu investieren. Von März bis Dezember hatte ich jeden Monat konstant für CHF 1’000.-  einen S&P500 Indexfonds und ca. CHF 580.- in die 3. Säule einbezahlt. Zusätzlich habe ich CHF 1’000.- auf ein Sparkonto einbezahlt für Steuerrücklagen. 

Erst im Januar 2021 habe ich begonnen, meine Einnahmen und Ausgaben genauer zu analysieren. Von Januar bis März 2021 habe ich ziemlich ähnlich wie im letzten Jahr weitergemacht und jede Transaktion minutiös aufgeschrieben. Ende März konnte ich dadurch sehen, welche und wie viele unnötige Ausgaben ich jeden Monat tätigte und wie viel Geld ich zusätzlich sparen könnte, wenn ich diese unnötigen Ausgaben reduzieren würde, was ich ab April dann auch tat. Meine Sparquote hat sich seit da vervielfacht!

Durch das bewusste Erstellen eines Budgets zu Beginn jedes Monats habe ich mir jeweils bereits zu diesem Zeitpunkt sehr genau überlegt, was für Einnahmen und Ausgaben (sowohl fixe als auch variable Ausgaben) ich in diesem Monat habe und für was ich mein Geld ausgeben werde. Das Befolgen dieses Budgets hilft mir im Verlauf des gesamten Monats dann Impulskäufe zu vermeiden, bewusster mit Geld umzugehen und dadurch viel mehr Geld zu sparen als zuvor.  Nun aber zur eigentlichen Frage…

Was ist ein Budget?

Ein Budget ist sehr vereinfacht gesagt die Gegenüberstellung deiner Einnahmen und Ausgaben und die Planung derselben. Durch diese bewusste Gegenüberstellung entsteht ein Plan der dir aufzeigt, wie du mit deinem Geld im kommenden Monat umgehen willst. Es zeigt dir auf, wie viel Geld du für Ausgaben zur Verfügung hast und du kannst dadurch sehr bewusst entscheiden was mit deinem Geld passiert.

Wer braucht ein Budget und warum brauche ich ein Budget?

Ein Budget empfehle ich grundsätzlich jedem, der ein monetäres Ziel verfolgt. Dabei macht es keinen Unterschied, ob das Ziel das Abbauen von Schulden, der Aufbau eines Notgroschens, das Sparen für eine bestimmte Anschaffung wie ein Auto oder ein Haus oder einfach grundsätzlich mehr Geld zu sparen oder zu investieren ist. Um diese Ziele effektiv erreichen zu können ist es unabdingbar zu wissen, was mit deinem Geld passiert und wohin es abfliesst.

Nullbasisbudgetierung - Zero based budget

Nachdem wir die Fragen geklärt haben was ein Budget ist und warum du ein Budget brauchst gehen wir nun genauer auf eine spezielle Art der Budgetierung ein, die ich selber auch verwende: die Nullbasisbudgetierung. Die Nullbasisbudgetierung (engl. zero-based budgeting) ist eine besondere Art der Budgetierung, bei der die Einnahmen abzüglich der Ausgaben bei der Planung immer 0 ergeben sollen. Dadurch erhält jedes Geldstück eine bewusste Aufgabe. Durch diese Art der Budgetierung weisst du immer ganz genau wo dein Geld hinfliesst.

Formel der Nullbasisbudgetierung: Einnahmen – Ausgaben = 0

Wie erstelle ich ein Nullbasisbudget?

1. Notiere dir alle Einkünfte

Als ersten Schritt solltest du dir alle deine geplanten Einkünfte aufschreiben. Dazu gehört einerseits der Lohn aus deiner Haupteinkommensquelle, aber auch alle Nebeneinkünfte, welche du beispielsweise durch einen Nebenjob, den Verkauf von Gegenständen, Cashback, Dividenden etc. verdienst gehören dazu.

2. Notiere dir alle geplanten Ausgaben

Anschliessend notierst du dir alle Ausgaben, die in diesem Monat anstehen. Dazu gehören unter anderem Ausgaben für die Miete, den Haushalt, Parkplatz, Benzin, Lebensmittel, Elektrizität, Internet, TV, Kreditkarte und vieles mehr. Ich persönlich plane meine Ausgaben sehr kleingranular und kategorisiere diese in 14 Hauptkategorien und 76 Subkategorien ein. Falls dich dies nun abschreckt, dann keine Angst! Falls du zu Beginn etwas grober unterwegs sein möchtest ist das auch kein Problem, du kannst später die Kategorien immer noch mehr aufschlüsseln. Eine ausführliche Liste aller Kategorien die ich in meinen Einnahmen und Ausgaben tracke werde ich im nächsten Blogpost aufschreiben. Falls du informiert werden möchtest, sobald der neue Post online ist, dann trage dich doch auf der rechten Seite in meinen Newsletter ein. Wichtig: achte dabei darauf, dass du möglichst alle geplanten Ausgaben aufschreibst und du keine vergisst!

3. Stelle sicher, dass sich die Einkünfte und Ausgaben ausgleichen

Beim Nullbasisbudget sollen sich die Einkünfte und Ausgaben immer ausgleichen. Hast du nach dem Aufschreiben aller Ausgaben noch Geld vorrätig? Cool – dann überleg dir was du mit diesem zusätzlichen Geld machen möchtest. Jedes Geldstück soll eine Aufgabe erhalten. Möchtest du beispielsweise mehr Investieren oder Sparen? Wenn die Ausgaben grösser als die Einkünfte sind musst du dir überlegen, wo du bei den Ausgaben etwas zurückstecken kannst. Beispielsweise könntest du beim Einkaufen mehr auf Aktionen achten und so wieder etwas Geld sparen. In einem späteren Blogpost werde ich aufzeigen, mit welchen Techniken ich es geschafft habe, meine Ausgaben um CHF 600.- zu senken. Falls du informiert werden möchtest, sobald der neue Post online ist, dann trage dich doch auf der rechten Seite in meinen Newsletter ein.

4. Tracke deine Einnahmen und Ausgaben während des Monats

Ein Budget bringt erst richtig etwas, wenn man sich auch daran hält und man kann sich nur an das Budget halten, wenn man weiss wie man aktuell mit den Ausgaben steht. Aus diesem Grund ist es wichtig, die aufgelaufenen Einnahmen und Ausgaben während des Monats zu tracken. Du kannst diese beispielsweise ganz einfach in einer Excel-Liste führen oder eine App für das Tracken benutzen. Falls du selber eine App benutzt dann schreibe mir doch in die Kommentare welche, ich bin immer auf der Suche nach guten Apps 🙂 Ich selber benutze ein ausführliches Budgeting Excel Dashboard mit welchem zusätzlich zum tracken der Einnahmen und Ausgaben auch schön aufbereitete Diagramme aufbereitet werden, die interessante Kennzahlen wie die Entwicklung meines Kapitals, die durchschnittliche Sparrate, wie nah ich bereits an meinem FI-Ziel (FI steht für Financial Independence) bin und vieles mehr.

5. Vergleiche dein Budget mit den tatsächlichen Ausgaben

Am Ende des Monats vergleichst du dann dein Budget mit den tatsächlichen Ausgaben. Stimmen die zu Beginn des Monats geplanten Einnahmen und Ausgaben mit den tatsächlichen überein? Gute Arbeit! Oder gab es evtl. doch grössere Differenzen? Kein Problem – dann lerne daraus und verbessere dein Budget für den nächsten Monat mit den neuen Erkenntnissen.

6. Optimiere dein Budget

Schau dir am Ende des Monats nun zusätzlich nochmals deine Ausgaben während des letzten Monats an. Findest du Ausgaben, bei denen du sagen würdest, dass sie nicht wirklich notwendig waren? Das Ziel ist es, diese unnötigen Ausgaben zu erkennen und zu vermeiden, so dass du diese Ausgaben im nächsten Monat vermeiden kannst und dadurch mehr Geld für dein eigentliches monetäres Ziel zur Verfügung hast.

Fazit

Durch die Verwendung des Nullbasisbudgets ist es mir gelungen, viel bewusster mit meinem Geld umzugehen. Ich kaufe weniger unnützes Zeug und habe dadurch mehr Geld für mein aktuelles monetäres Ziel zur Verfügung: CHF 100’000.- bis Ende Juni 2022 in ETFs investiert zu haben. Wie machst du das bisher? Benutzt du auch ein Budget? Hast du vor eines zu Erstellen? Hast du noch Fragen zur Budgetierung? Dann schreib mir doch einen Kommentar 🙂

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